
Aichacher Nachrichten, Montag, 5. Sept. 2005, Nummer 204, "Land - Lechrain", Josef Abt
Echte Intruder-Fans fahren auch weite Wege
9. Internationales Intruder-Treffen in Scherneck Zeltstadt für Motorradfahrer Weniger Besucher als im Vorjahr
Rehling/Scherneck (at).
Die viele Arbeit hat sich für den Intruder-Club Rehling gelohnt: Zum 9. Internationalen Intruder-Treffen am Wochenende kamen bei spätsommerlichen Temperaturen wieder tausende von Motorradfahrern und Besuchern nach Scherneck. Allerdings wurden die Besucherzahlen des Vorjahres bei weitem nicht erreicht. Ein Grund dürfte nach Meinung vieler der hohe Benzinpreis sein.
Damit eine solche Mammutveranstaltung reibungslos über die Bühne gehen kann, mussten die Mitglieder, allen voran der wiedergewählte Präsident Paul Benkart und sein "Vize" Anton Kipperer seit Wochen Schwerstarbeit verrichten. Dazu brauchten sie noch eine Vielzahl von Freunden und Bekannten, die halfen, um dieses Spektakel schon im Vorfeld zu organisieren und dann so durchzuziehen, dass es keine Pannen und Klagen gibt. Es klappte auch heuer wieder bestens, die drei Tage vergingen ohne größere Probleme, auch wenn die Mitglieder vom BRK Petersdorf mehr Arbeit hatten als die Jahre zuvor. Im Großen und Ganzen feierten die Intruder-Fans aber friedlich miteinander. Intruder sind spezielle Chopper-Modelle der Firma Suzuki und nach der legendären "Harley- Davidson das häufigste Chopper-Motorrad.
Aus allen Richtungen
Obwohl dieses Intruder-Treffen offiziell erst am Freitag begann, waren bereits am Donnerstag einige hundert Zweiradfans angereist. Am Freitag kamen die Intruder-Fans dann scharenweise aus allen Himmelsrichtungen den Schlossberg hinaufgeknattert. Auf der riesigen Turnierwiese und in den angrenzenden Feldern wuchs eine kleine Zeltstadt. Da standen sie: tausende chromblitzende Intruder und auch viele andere Motorräder.
Der Schlossplatz und die Tenne glichen einem Jahrmarkt mit einer Vielzahl von Verkaufsständen, an denen alles mögliche angeboten wurde, von der Bekleidung bis zum Tattoo. Auf einem Leistungsprüfstand konnte man seine Maschine einem richtigen Leistungstest unterziehen lassen und im riesigen Zelt herrschte auch schon bald Hochbetrieb. An den Ständen von Intruder-Händlern waren die aktuellsten Modelle zu sehen, aber auch solche mit allem möglichen Zubehör und Umbauteilen nur die wenigsten Intruder bleiben so, wie sie ausgeliefert werden, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Einige Spezialfirmen, die sich nur auf das Umrüsten spezialisiert haben, stellten in Scherneck ihre aktuellen Neuentwicklungen vor.
Wie jedes Jahr, waren neben den Intruder- Fahrern auch Motorradfans anderer Marken und Modelle zahlreich erschienen und die Unterhaltung im Zelt mit heißer Rock-Musik und Mitternachts-Shows kam nicht zu kurz.
Am Samstagabend gab es dann auch viele Pokale zu verteilen und Präsident Paul Benkart konnte in seiner Begrüßungsrede Gäste aus Holland, Belgien, Italien, Schweiz, Österreich, Ungarn und aus Polen willkommen heißen. Die Intruder-Fans mit der längsten Anreise kamen aus Polen und Norwegen und hatten mehr als 1200 Kilometer einfach zurückgelegt. Auch zwei Frauen waren bis aus Holland nach Scherneck gereist.
Dann gab es noch Pokale für die größte angereiste Gruppe und eine Auszeichnung für die schönste Händler-Intruder. Hier machte heuer die Firma Hafner & Bader aus Thannhausen das Rennen, die Maschine konnte von allen anwesenden Besuchern unter mehreren ausgestellten Maschinen gewählt werden. Es war eine 1400er Intruder mit 71 PS, an der eigentlich nur noch der Grundrahmen und einige Motorteile original waren, der Rest war ganz speziell umgerüstet mit einem Aufwand von fast 25 000 Euro.
Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück schwärmten die Intruder-Fans in Richtung Heimat aus. Der Intruder-Club Rehling hofft, dass alle gesund zu Hause angekommen sind. Dann wird man die meisten wohl im nächsten Jahr, wenn das 10-jährige Jubiläumstreffen ansteht, wieder in Scherneck begrüßen dürfen.
Bilder:
Claus Rollenhagen